Der Begriff Anästhesie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Empfindungslosigkeit.
Operationen ohne Schmerzen zu ermöglichen und die intensivmedizinische Behandlung von Verunfallten und Operierten gehören ebenso zu unserem Arbeitsspektrum wie die Behandlung akuter
und chronischer Schmerzzustände sowie Organisation und Mitwirkung am Notarztwesen.
Ihre Sicherheit ist unser höchstes Anliegen. Vertrauen Sie sich uns an!
Viele Operationen bei schweren Erkrankungen sind heute nur Dank der anschließenden intensivmedizinischen Behandlung erfolgreich durchführbar. Im Verlauf schwerer Erkrankungen und nach Unfällen kann es zum Versagen verschiedener Organe kommen. Wir behandeln Sie mit den Mitteln und Möglichkeiten der modernen Intensivmedizin.
Wir unterstützen die Funktion lebenswichtiger Organe (z. B . künstliche Beatmung), wo nötig, ersetzen wir sie auch zeitweilig (z. B . "Blutwäsche" bei akutem Nierenversagen). Ohne Teamarbeit von Ärzten, Intensivpflegefachkräften, Physiotherapeutinnen und Medizinisch-Technischem Dienst wären auch hier Erfolge undenkbar. Wir trachten danach, die Gesundheit im Rahmen der bestehenden Erkrankung so weit wie möglich wiederherzustellen. Ziel ist, dem Patienten wieder die Eingliederung in ein normales Leben zu ermöglichen.
Im Namen des Teams der Abteilung für Innere Medizin 1 darf ich Sie an unserer interdisziplinären Intensivstation begrüßen.
Das Ziel unseres Handelns an dieser Intensivstation ist, kritische lebensbedrohliche Situationen unter optimalen technischen Bedingungen bestmöglich zu managen.
Intensivmedizin imponiert sehr oft als hektisch und bedrohlich, da es ja auch um Medizin an der Grenze des Möglichen geht. Hier darf ich Ihnen versichern, dass diese Medizin keine unmenschliche Medizin ist, sondern eine Medizin, die trotz technischer Dominanz mit viel Einfühlungsvermögen für den Patienten und sein Umfeld die Chance für eine mögliche Gesundung bestmöglich zu nutzen versucht.
Ich darf Sie also einladen, ob als Angehöriger oder vielleicht als Patient, durch Fragen und Vertrauen diese unsere Bemühungen zu unterstützen und so gemeinsam mit uns zur Gesundung der uns anvertrauten Patienten beizutragen.
"Interdisziplinär" bedeutet, dass auf dieser Station verschiedene medizinische Disziplinen tätig sind. Patienten mit gesundheitlichen Problemen aus dem Fach der Inneren Medizin werden von Fachärzten für Innere Medizin, Patienten nach Operationen oder Unfällen werden von Fachärzten für Anästhesiologie und Intensivmedizin behandelt. Die unmittelbare Kontaktmöglichkeit zum Spezialisten des jeweils ergänzenden Faches ist ein besonderer Vorteil dieser Organisationsform.
Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
03462 / 4411-2301
Abteilung für Innere Medizin 1
03462 / 4411-2601
Telefonische Auskunft erteilen wir nur nach Nennung des vereinbarten Kennwortes.
Unsere Aufgabe ist es, wichtige Körperfunktionen zu stützen und schwerkranke Patienten Tag und Nacht zu betreuen. Wir setzen dabei moderne Techniken und Apparate ein, um den Patienten ständig zu überwachen und im Notfall rechtzeitig eingreifen zu können. Für Sie als Patient, aber auch für die Besucher mag der Anblick der vielen technischen Geräte verwirrend und beängstigend erscheinen, besonders wenn Sie selbst daran angeschlossen sind. Für uns Ärzte und Pflegepersonal stellt sich dies, ähnlich wie die Anzeigen im Cockpit eines Flugzeuges, als sinnvoll geordnete Vielfalt dar.
Die wichtigsten Geräte und Verfahren, welche möglicherweise auch bei Ihnen angewendet werden, sollen deshalb hier erklärt werden.
Täglich 14:00 - 20:00 Uhr
Zur Wahrung der persönlichen Sphäre können wir nur Besuche der allernächsten Angehörigen gestatten.
Für den Genesungsprozess brauchen unsere Patienten auch ein gewisses Maß an Ruhe. Die Zahl der Besuche sollte daher auf ein sinnvolles Maß beschränkt werden (erfahrungsgemäß nicht mehr
als 3 pro Tag).
Kinder unter 14 Jahren können die Eindrücke der Intensivstation nur schwer verarbeiten. Sie sollen deshalb zum Besuch nicht mitgenommen werden. Ausnahmen sind in besonderen Situationen nach Absprache natürlich möglich.
Bedingt durch den großen pflegerischen und therapeutischen Aufwand und unvorhersehbare Akutsituationen sind Wartezeiten manchmal für Besucher nicht zu vermeiden. Wir bitten dafür um Verständnis.
Wenn Sie es wünschen, können Sie jederzeit auch selbst über ein Telefon der Intensivstation Kontakte zu Ihren Nahestehenden aufnehmen. Mobiltelefone sind wegen möglicher Störung der Elektronik lebenserhaltender Geräte nicht gestattet.
Visite der Abteilung für Innere Medizin 1: 07:30 Uhr
Visite der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin: 08:00 Uhr
Nach der Visite hat man ein aktuelles Bild über Ihren Gesundheitszustand. Morgens ist daher die beste Zeit für telefonische Auskünfte an Ihre Angehörigen ab etwa 09:00 Uhr.
Die Visite dauert in der Regel 30 Minuten. Es werden alle Vorkommnisse der Nacht vom diensthabenden Facharzt an den stationsführenden Oberarzt weitergeleitet. Zusätzlich findet eine kurze körperliche Untersuchung mit Abhorchen von Herz und Lunge statt. In der Visite werden alle weiteren Untersuchungsschritte festgelegt.
Telefonische Auskunft an Angehörige ist ab 09:30 Uhr nach Einlangen der wichtigsten aktuellen Befunde möglich. Die zweite Visite des Tages findet an Wochentagen gegen 14:00 Uhr statt und ist im Ablauf ähnlich der Morgenvisite.
Wir wollen Ihnen nach neuestem Stand der Wissenschaft und im Einklang mit internationalen Standards die bestmögliche Medizin angedeihen lassen. Wir wollen dies auch in Achtung der Menschenwürde tun.
Unser Ziel ist es, möglichst jeden Patienten nach Überwindung der kritischen, oft lebensbedrohlichen Phase in sicherem und gebesserten Zustand wieder auf die allgemeine Bettenstation zu verlegen und die Eingliederung in das normale Leben wieder zu ermöglichen.
Ihr Tag auf der Intensivstation beginnt mit der Morgentoilette (wird mit Hilfe des Pflegepersonals durchgeführt). Soweit es möglich ist, verwenden wir gerne eigene Pflegeartikel (Gesichts- und Hautcremen, Rasierapparat etc.). Vormittags werden nach Möglichkeit alle planbaren therapeutischen Maßnahmen gesetzt (Physiotherapie, diverse Untersuchungen und medizinische Behandlungen). Nachmittags kehrt mehr Ruhe ein und es bleibt Zeit für den Besuch Ihrer Angehörigen. Nach ausgedehnten Pflegemaßnahmen zu Beginn des Nachtdienstes wird darauf geachtet, dass die Nachtruhe einkehren kann.
Krankheiten und Notfälle halten sich aber nicht an einen Tagesablauf und wir sind dazu da, sofort auf bedrohliche Veränderungen im Genesungsprozess zu reagieren. Deshalb bitten wir um Verständnis, wenn Sie gelegentlich in Ihrem gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus gestört werden.
Wir erachten es für sehr wichtig, dass Sie Kontakt zu Ihren nächsten Angehörigen halten, damit Sie in schweren Stunden Ihre Lieben in Ihrer Nähe wissen. Auch für Ihre Familie ist die Zeit der Intensivbehandlung eine Phase voller Ängste und Zweifel. Ärzte und Pflegepersonal der Intensivstation stehen Ihnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Oft besteht auch der Wunsch nach dem Beistand eines Geistlichen, der von uns jederzeit geholt werden kann.
Unsere Patienten (Männer und Frauen) sind durch einen Sichtschutz getrennt. Intensivstationen können gelegentlich durch die eingesetzten Geräte und diverse Alarme eine sehr bunte Geräuschkulisse aufweisen. Wir sind bemüht, die Betten nach dem Schweregrad der Erkrankung zu gruppieren, damit Ihr Aufenthalt so ruhig wie möglich verläuft. Patienten-WC oder Dusche sind im Allgemeinen auf Intensivstationen nicht vorhanden. Als Alternativen stehen Leibstuhl, Schüssel und Harnflasche zur Verfügung. Die Körperpflege erfolgt im Bett.
Die Möglichkeit zur Auskunft besteht grundsätzlich immer. Auskunft erhalten nur vom Patienten selbst nominierte Personen, oder wenn dies nicht möglich ist, engste Angehörige. Bei Verlegung auf die Intensivstation vereinbaren Sie bitte mit der Intensivpflegeperson ein Kennwort: Telefonische Auskunft erhalten nur jene Angehörigen, die darüber verfügen. Es ist sinnvoll, innerhalb der Familie eine Kontaktperson zu nominieren. Sie erhält Auskunft und kann die Information dann an die Angehörigen weitergeben.
Zur ständigen Beobachtung ist der Patient an ein Überwachungsgerät = „Monitor" angeschlossen. Auf die Haut aufgeklebte elektrische Kontakte machen die Herzströme = EKG sichtbar. Der Blutdruck wird über eine Blutdruckmanschette oder über einen dünnen Kunststoffkatheter, der an der Stelle des Pulses am Handgelenk in die Blutbahn eingelegt ist, gemessen. Ein Katheter in der Harnblase leitet den Harn ab. Ein Kontakt am Ohr oder am Finger misst den Sauerstoffgehalt des Blutes. Alle Messwerte werden laufend am Monitor angezeigt. Alarmfunktionen sorgen dafür, dass Störungen aller Art auch dann sofort bemerkt werden, wenn gerade niemand direkt am Krankenbett steht. Die Kabel sind kein Hindernis beim Drehen oder Bewegen im Bett. Damit keine Infusionsleitung unbeabsichtigt aus der Vene rutscht, ist das Aufstehen meistens nur mit Hilfe des Pflegepersonals möglich.
Einige unserer Patienten werden im künstlichen Tiefschlaf von einem Beatmungsgerät beatmet. Dazu wird ein Kunststoffschlauch = Tubus über den Mund in die Luftröhre gelegt, durch den die Luft in die Lungen ein- und ausströmt. Da dieser Tubus vorübergehend die Stimmbänder blockiert, kann der Patient während der Beatmung nicht sprechen. Das ist wieder möglich, sobald der Tubus entfernt ist. Beruhigende Medikamente erleichtern die Atmung an der Maschine.
Patienten auf unserer Intensivstation werden oft mit hochwirksamen Medikamenten behandelt. Diese müssen genau dosiert in die Blutbahn verabreicht werden. Dazu werden dünne Kunststoffkatheter in die großen Venen unter dem Schlüsselbein oder am Hals eingelegt. Mittels spezieller Präzisionspumpen werden Flüssigkeiten, Medikamente und künstliche Nährlösungen über diese Katheter verabreicht.
Viele unserer Patienten können oder dürfen nicht essen. Eine ausreichende Ernährung ist für den Heilungsverlauf von großer Bedeutung. Die künstlichen Nährlösungen werden direkt in die Blutbahn verabreicht und versorgen den Kranken mit Flüssigkeit, Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen. Wenn immer möglich, sollte die Zufuhr der Nährstoffe auf natürlichem Weg über Magen und Darm erfolgen: Über einen dünnen Schlauch = Magensonde, der durch die Nase bis in den Magen vorgeschoben wird, erhält der Kranke hochwertige Nahrung.
Ein Ausfall der Nierenfunktion kann bei Intensivpatienten vorkommen. Meistens erholt sich die Funktion im Verlauf der Erkrankung wieder; bis dahin wird die notwendige Entgiftung und Harnausscheidung mit einer Maschine vorgenommen. Diese saugt über einen in die Blutbahn eingelegten Katheter Blut an und presst es durch einen Filter. Dadurch wird das Blut gereinigt und wieder in den Körper zurückgepumpt.
Für mitgebrachte Wertgegenstände wird keine Haftung übernommen. Es besteht die Möglichkeit, diese ins Depot (Verwaltung) zu geben.
Auf der Intensivstation sind keine Kleiderschränke für Patienten vorhanden. Persönliche Gegenstände (außer Toilettenartikel und Behelfe) werden mit Ihrem Einverständnis den Angehörigen mitgegeben.
Das Pflegepersonal wechselt dreimal täglich: Frühdienst, Spätdienst (= Dienst über Mittag), Nachtdienst.
Im ärztlichen Bereich erfolgt der Wechsel zweimal täglich: Vormittags betreut ein eigens der Intensivstation zugeteilter Arzt, d.h. ein Anästhesist die Patienten der operativen Abteilungen bzw. ein Internist die Patienten der Abteilung für Innere Medizin. Nachmittags und in der Nacht erfolgt die Betreuung in gleicher Weise durch den Hauptdienst der jeweiligen Abteilung.
Krankenhausseelsorge und Besuchsdienst am Bett sindfür alle Konfessionen möglich. Am Wochenende besteht die Möglichkeit, die Hl. Kommunion zu empfangen.
Sobald Sie sich wieder für tagesaktuelle Geschehnisse interessieren, ist TV auch auf der Intensivstation möglich. Eine Tageszeitung ist jederzeit verfügbar. (Gebärden-)Dolmetscher können bei Bedarf hinzugezogen werden.